Die Tradition lebt weiter
Im Januar 1958 beabsichtigten die noch fünf lebenden Mitglieder des Verbandes ehemaliger Angehöriger technischer Truppen die Traditionsfahne an den Ortsverband Straubing des Technischen Hilfswerkes zu übergeben.
Am Samstag, den 8. Februar 1958 erschien in der Straubinger Rundschau folgender Artikel:
Wer war Mitglied des ehem. Vereins der Technischen Truppen ?
Zwischen dem ehem. Verein techn. Truppen und dem Ortsverband des Technischen Hilfswerk wurde ein Abkommen getroffen, wonach die Vereinsfahne der Techn. Truppen unter Wahrung der Tradition an das Technische Hilfswerk übergeben werden soll. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass die noch sämtlichen lebenden Mitglieder des ehemaligen Vereins der Techn. Truppen vom Ortsverband Straubing als Ehrenmitglieder übernommen werden. Die Vereinsfahne ist beim Ableben eines Ehrenmitgliedes sowie eines Angehörigen des THW bei der Beerdigung mitzutragen.
Um die Ehrenmitgliedschaft für die in Frage kommenden Personen vorbereiten zu können, werden diese gebeten, sich sobald als möglich, entweder schriftlich oder mündlich bei Herrn Ing. Fülop, Stadtbauamt oder bei Herrn Stadtoberinspektor Hecht Rathaus, Zimmer Nr. 21, 1. Stock, zu melden.
Die feierliche Fahnenübergabe erfolgte am 22. Februar 1958.
Im Straubinger Tagblatt war am Montag, den 24. Februar 1958 folgender Bericht dazu erschienen:
Die Traditionsfahne übernommen.
Eine Feier des Ortsverbandes Straubing des Technischen Hilfswerks
Eine ganz eigenartige Feier beging im Hause Germania der Ortsverband Straubing des Technischen Hilfswerkes mit der Übernahme der Traditionsfahne des ehemaligen Kameradschaftsvereines der technischen Truppen .
Nach einer musikalischen Einstimmung des Terzetts Baumgartner – Bruckdorfer – Wiesmüller, begrüßte Ob.-Ing Hankofer, Ing. Halbauer Geschäftsführer des Landesverbandes Dittrich, Kreisstellenleiter des Bundesluftschutzdienstes Tschirnig, Oberkommandant Schneider und den Vorsitzenden der Kav.- Vereinigung Michel, der Marinekameradschaft Weinzierl und des Soldatenbundes Oberst Becker.
Ing. Reinert brachte in seiner Ansprache einige festliche Gedanken zur Fahnenübergabe: die Kameradschaft des THW übernehme die Traditionsfahne der Kameradschaft der technischen Truppen und sie werde die Fahne in gleicher Weise hochhalten wie die bisherigen Träger. 60 Fahnenbänder schmückten die altehrwürdige Fahne, die Kronprinz Ruppert selbst noch als eine der schönsten Bayerns bezeichnet habe.
Das THW wolle die Fahne erwerben, indem sie sich seiner würdig erweise nach dem alten Grundsatz: „Dem Volke zu Nutz, der Not zum Trutz!“
In einer Gedenkminute erinnerte er sich dann an die Toten.
Baumeister Ludsteck übergab die Fahne im Namen der Kameradschaft der technischen Truppen Straubings und Umgebung. Wenn die Fahne überhaupt noch existiere, so danke man dies Gilch Hans und Simon Unterholzer, die sie versteckt und damit der Kameradschaft erhalten hatten. Die Fahne soll aber noch weiterhin die Toten der alten Kameradschaft zu Grabe geleiten. Indem er sie dann mit beiden Händen umschlang, nahm er Abschied von ihr und gab sie in die Hände seines ehemaligen Lehrlings des Ausbildungsleiters des THW, Kaspar Völkl, der feierlich versprach, die Fahne hochzuhalten und ihr im gleichen Geiste edler Kameradschaft zu dienen.
Nachdem der Geschäftsführer des Landesverbandes des THW, Dittrich, die Beschenkten zu diesem schönen und wertvollen Symbol beglückwünscht hatte, überreichte Völkl den Mitgliedern der ehemaligen technischen Truppen Urkunden über ihre Ernennung zu Ehremitgliedern des THW und zwar an :
Baumeister Ludsteck, Hans Gilch, Baumeister Gierl, Alois Fuchs, Franz Xaver Friedrich, Matthias Pellkofer, Otto Wallner, Johann Loichinger, Hans Listl, Ludwig Sternecker, Rupert Semmelmann, Otto Plank und Landratsstellvertreter Schmid.